Nach dem Erdbeben der Stärke 6,0 hat am frühen Donnerstagmorgen in der Ägäis hat der türkische Seismologe Prof. Dr. Süleyman Pampal vor weiteren Erdbeben und möglichen Tsunamis gewarnt.
Das Beben ereignete sich um 6:19 Uhr Ortszeit etwa 170 Kilometer südwestlich des Bezirks Datça in der Provinz Muğla. Kurz darauf meldete das Europäisch-Mediterrane Seismologische Zentrum (EMSC) eine Tsunami-Warnung für die Küstenregionen von Türkei, Griechenland, Portugal, Frankreich und Italien.
Ein Nachbeben der Stärke 3,4 folgte wenig später im selben Gebiet.
Experte warnt vor starker seismischer Zone
Der türkische Seismologe Prof. Dr. Süleyman Pampal erinnerte daran, dass das betroffene Gebiet nördlich von Kreta bereits im Herbst 2011 durch eine sogenannte „Erdbebenserie“ aufgefallen sei. Die Region sei aufgrund ihrer geologischen Lage — dort schiebt sich die Afrikanische unter die Eurasische Platte — besonders anfällig für Erdbeben und auch Tsunamis.
„Das heutige Beben stellt aufgrund seiner Entfernung keine direkte Gefahr für die türkische Küste dar“, so Pampal. „Aber im Bereich des Hellenischen Bogens sind Erschütterungen bis zu einer Magnitude von 8,5 möglich. Diese könnten massive Zerstörungen und Tsunami-Auswirkungen nach sich ziehen.“
Griechische Behörden in Alarmbereitschaft
Die US-Erdbebenwarte (USGS) lokalisierte das Epizentrum rund 82 Kilometer nordöstlich von Heraklion auf Kreta in einer Tiefe von 68 Kilometern. Das Beben war nicht nur auf der gesamten Insel, sondern auch in Athen und Teilen Ägyptens spürbar.
Der griechische Sender ERT berichtete, dass zahlreiche Bewohner der Regionen Rethymno und Lasithi in Panik ihre Häuser verließen. Schäden wurden jedoch bislang keine gemeldet.
Anhaltende seismische Unruhe
Das aktuelle Beben reiht sich ein in eine Serie von Erschütterungen, die die Ägäis seit Jahresbeginn in Atem halten. Erst vor wenigen Tagen hatte sich ein weiteres Erdbeben der Stärke 6,1 nahe der Insel Kasos ereignet. Insbesondere die Kykladen – darunter Santorin und Amorgos – sind seit Monaten von Hunderten kleinerer Beben betroffen.
Die Behörden rufen weiterhin zur Vorsicht auf, da die seismische Aktivität in der Region anhalten könnte.