Die Tourismusbranche in der Türkei steht in diesem Jahr vor unerwarteten Herausforderungen. Nach einer enttäuschenden Auslastung im Juli hat die Branche zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt die Preise in der Hochsaison gesenkt. Dieser ungewöhnliche Schritt zeigt, wie ernst die Lage für Hoteliers und Betreiber ist.
Yakup Demir, Vorsitzender des Verbandes der touristischen Hotel- und Gaststättenbetreiber in Çeşme, erklärte, dass die schwache Buchungslage im Juli die Branche zu einer schnellen Reaktion gezwungen habe. “Nicht alle, aber vor allem die Fünf-Sterne-Hotels haben ihre Preise angepasst. Auch die Hotels in Alaçatı und Çeşme sind diesem Beispiel gefolgt. Man kann sagen, dass unsere aktuellen Preise auf dem Niveau des letzten Jahres oder nur leicht darüber liegen”, sagt Demir.
Die Preisanpassungen scheinen Wirkung zu zeigen: Die Auslastung stieg im August wieder an und lag Mitte des Monats bei über 80 Prozent. Vor allem der Inlandstourismus erholte sich, nachdem die Preiserhöhungen gestoppt wurden. Viele türkische Urlauber denken wieder über einen Sommerurlaub nach.
Dennoch bleibt die Situation angespannt. Branchenvertreter weisen darauf hin, dass sich die schwache Landeswährung negativ auf ihr Geschäft auswirkt. Mit den aktuellen Preisen könnten die Kosten kaum gedeckt werden, was die Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem griechischen Markt weiter erschwere.
“Die instabilen Preise in der Türkei haben leider die Wettbewerbsfähigkeit verringert. Auf dem griechischen Markt sind die Preise stabiler, während sie bei uns noch vor einem Monat wöchentlich oder monatlich schwankten. Erst vor einem Monat hat sich eine gewisse Stabilität eingestellt”, betont Demir.