BALIKESİR – In der nordwesttürkischen Provinz Balıkesir ist am Freitag eine bislang nicht identifizierte Drohne abgestürzt. Es handelt sich bereits um den dritten derartigen Vorfall innerhalb einer Woche in der Türkei, der im Zusammenhang mit den zunehmenden regionalen Spannungen steht.
Anwohner berichteten, am Abend ein Signalgeräusch aus einem Feld gehört zu haben. Kurz darauf entdeckten sie die Drohne, deren Fallschirm ausgelöst war, und informierten umgehend die Behörden. Daraufhin wurden Bombenentschärfungseinheiten, Tatortermittler sowie Spürhundeteams zum Absturzort entsandt.
Die Einsatzkräfte untersuchten das unbemannte Luftfahrzeug zunächst auf mögliche Sprengstoffe. Da bei der ersten Untersuchung weder Beschriftungen, Flaggen noch Hoheitszeichen festgestellt wurden, wurde die Drohne zur weiteren technischen Analyse nach Ankara gebracht.
Der Vorfall folgt auf einen ähnlichen Drohnenabsturz am 19. Dezember in der Provinz Kocaeli. Nach vorläufigen Erkenntnissen des Innenministeriums handelte es sich dabei um eine russische Aufklärungsdrohne vom Typ Orlan-10. Die Ermittlungen zu diesem Fall dauern an, Medienberichten zufolge wurde die Drohne beim Aufprall stark beschädigt.
Bereits zuvor hatten türkische Streitkräfte eine außer Kontrolle geratene Drohne abgeschossen, die sich dem türkischen Luftraum über dem Schwarzen Meer näherte.
Die jüngsten Ereignisse ereignen sich vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen im Schwarzen Meer. Präsident Recep Tayyip Erdoğan warnte zuletzt eindringlich davor, dass sich die Region zu einer direkten Konfrontationszone zwischen Russland und der Ukraine entwickeln könnte – insbesondere nach mehreren Angriffen auf die zivile Schifffahrt, bei denen vergangene Woche auch ein türkisch betriebenes Schiff nahe der ukrainischen Hafenstadt Odesa beschädigt wurde.