Am Donnerstagnachmittag kam es zu einem ein Erdbeben der Stärke 3,9 in der türkischen Mittelmeerstadt Antalya. Laut dem türkischen Katastrophenschutz AFAD ereignete sich das Beben um 17:43 Uhr in der Nähe der Stadt Serik.
Das Beben war zwar moderat, hat jedoch erneut die Sorge um die Erdbebensicherheit in der Region wachgerufen. Besonders die Küstenregionen gelten als gefährdet. Der Geophysiker Atakan Yüklü wies im Gespräch mit der türkischen Tageszeitung Hürriyet darauf hin, dass Antalya, Muğla und Aydın entlang des Mittelmeers bei einem stärkeren Beben schwer getroffen werden könnten. Die Ursache dafür liegt unter anderem in der tektonischen Aktivität der sogenannten Helenischen Bruchzone im Mittelmeer.
Yüklü betonte zudem, dass das Risiko eines Erdbebens mit einer Magnitude von 7 oder mehr nicht nur in Istanbul, sondern in vielen Teilen der Türkei real sei. Besonders problematisch seien dabei die schwachen Bauweisen und die oft mangelhafte Vorbereitung auf Notfälle. „Wir müssen dringend gefährdete Gebäude identifizieren, Sammelplätze definieren und in Gemeinden eigene Erdbebenforschungszentren einrichten“, erklärte er.
Er wies auch darauf hin, dass der Untergrund entlang der Küste – bestehend aus lockerem Schwemmland und Travertin – die Erdbebenwirkung verstärken könne.
Trotz zahlreicher Warnungen und Empfehlungen fehlt es vielerorts noch immer an konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Erdbebensicherheit. Yüklü äußerte seine Besorgnis darüber, dass viele Menschen im Ernstfall Schwierigkeiten hätten, geeignete Sammelplätze zu finden.