Istanbul – Die unabhängige Plattform Arkeofili, die sich der Förderung des öffentlichen Bewusstseins für archäologisches Erbe widmet, hat die 10 wichtigsten archäologischen Entdeckungen der Türkei im Jahr 2025 bekanntgegeben. Die Funde reichen von der Neolithischen Zeit bis zur Osmanischen Ära.
Laut Arkeofili wurden 2025 landesweit nahezu 200 archäologische Ausgrabungen durchgeführt, ohne Museen mitzuzählen. Zahlreiche Archäologen und Spezialisten arbeiteten sowohl im Feld als auch im Labor, wodurch bedeutende Erkenntnisse über die vielfältigen Zivilisationen Anatoliens gewonnen wurden. Die ausgewählten Entdeckungen spiegeln nicht nur ihre wissenschaftliche Bedeutung, sondern auch ihren Beitrag zum Verständnis sozialen Lebens, religiöser Vorstellungen und alltäglicher Praktiken verschiedener Epochen wider.
Karahantepe: Das älteste bekannte dreidimensionale Narrativ
An der Spitze der Liste steht Karahantepe in Şanlıurfa, ausgegraben unter der Leitung von Professor Necmi Karul. Die Stätte datiert auf die vor-Keramik-Neolithische Zeit, vor etwa 12.000–10.200 Jahren. Dort wurde eine 1,3 Meter hohe T-förmige Säule mit einem dreidimensionalen menschlichen Gesicht entdeckt – ein bislang einzigartiger Fund. Die Säule wurde in einem häuslichen Kontext gefunden und stärkt die Interpretation, dass solche monumentalen Elemente menschliche Figuren darstellen.
Ein weiterer außergewöhnlicher Fund in Karahantepe ist eine Gruppe von Steinobjekten, die als das älteste bekannte dreidimensionale Narrativ der Welt gilt. Innerhalb einer bewusst begrabenen Struktur entdeckten Archäologen eine Steinplatte, eine Steinplatte und Miniaturfiguren, die ein Wildschwein, einen Geier und einen Fuchs darstellen. Alle Figuren waren sorgfältig in einer Steinschale ohne Boden angeordnet, wobei der Kopf jeder Figur in einen separaten Steinring eingesetzt wurde. Dies deutet auf eine symbolische Komposition hin, die möglicherweise mit rituellen Praktiken der damaligen Zeit in Verbindung stand.