Der Vansee trocknet aus: Alarmstufe Rot am größten Sodasee der Türkei

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15.08.2025 – 15:30 Uhr

Der Vansee, der größte Sodasee der Türkei, ist akut von den Folgen der anhaltenden Dürre und des Klimawandels betroffen. Besonders im Uferbereich rund um die ostanatolische Provinz Bitlis zeigen sich die Auswirkungen dramatisch: Der Wasserstand des Sees ist sichtbar zurückgegangen, weite Teile der Uferlinie liegen trocken.

Mikrobialithe anstelle von Wasser

Vor allem in der Region Adilcevaz in der Provinz Bitlis hat sich das Landschaftsbild durch die Trockenheit verändert. Ehemals unter Wasser liegende Flächen sind vollständig ausgetrocknet – an ihrer Stelle treten sogenannte Mikrobialithfelder zum Vorschein, Gesteinsformationen, die sonst unter Wasser verborgen waren.

Bedrohung für Fischarten und Wirtschaft

Besonders betroffen ist die endemische Fischart İnci Kefali, die ausschließlich im Vansee lebt. Ihr Lebensraum schrumpft durch den sinkenden Wasserspiegel kontinuierlich. Auch Landwirtschaft und Viehzucht leiden erheblich unter der Wasserknappheit. Der lokale Landwirt Orhan Emen berichtet:

„Die Dürre trifft die Bevölkerung direkt – vor allem diejenigen, die von Ackerbau und Tierhaltung leben. Die Erträge gehen stark zurück, weil das Wasser zum Bewässern fehlt.“

Auch Tourismus in Gefahr

Neben ökologischen und wirtschaftlichen Folgen sorgt die Dürre auch für touristische Einbußen. Der Vansee, bislang eine beliebte Destination für Natur- und Kulturtourismus, droht durch die ökologischen Veränderungen an Attraktivität zu verlieren.