Am späten Abend des 7. September erlebte die Türkei ein beeindruckendes Naturschauspiel: Ein „Blutmond“ tauchte den Nachthimmel in ein rotes Licht. Tausende Sternenfreunde im ganzen Land versammelten sich, um die seltene totale Mondfinsternis zu beobachten – vor der Kulisse historischer Ruinen, idyllischer Seen und urbaner Skylines.
Im Süden, in Antalya, fanden sich zahlreiche Touristen an den Überresten des Apollon-Tempels in Manavgat ein. Dort hielten sie den blutroten Mond, der von der antiken Kulisse eingerahmt wurde, mit ihren Kameras fest.
Auch in Erzincan im Osten des Landes bereiteten Naturfotografinnen wie Nuray Yıldız und Seher Erdoğan ihre Ausrüstung vor. „Solche Momente sind selten und besonders zum Fotografieren geeignet“, so Yıldız, während sie den Mond beobachtete, der langsam in den Erdschatten eintauchte.
Astronomisch erklärt sich die rote Farbe des Mondes dadurch, dass das Sonnenlicht beim Durchqueren der Erdatmosphäre gestreut wird: Die kürzeren blauen Lichtwellen werden stärker zerstreut als die längeren roten, was dem Mond seine charakteristische blutrote Farbe verleiht.
Im Gegensatz zu Sonnenfinsternissen benötigen Mondfinsternisse lediglich klare Sicht und den richtigen Beobachtungsort. Das Ereignis war in Teilen Asiens, Europas und Afrikas zu sehen, während die Amerikas leer ausgingen.
Auch im Osten, in Bitlis, verfolgten Sternengucker die Mondfinsternis sowohl mit Teleskopen als auch mit bloßem Auge. Die Bewohner genossen die verschiedenen Phasen des Mondes in vollen Zügen.
In İzmir wurde der Höhepunkt der totalen Finsternis mit einem spektakulären roten Schimmer erlebt. In Van versammelten sich viele Menschen am Vansee, um den „Blutmond“ vor der malerischen Wasserlandschaft zu fotografieren.
In Istanbul veranstaltete die Rami-Bibliothek eine Beobachtungsveranstaltung. Trotz wolkiger Sicht nahmen Kinder und Eltern an Astronomievorträgen teil und ließen sich von den Geheimnissen des Universums begeistern.