Ein Sommerurlaub in der beliebten Ferienregion Antalya entwickelte sich für zahlreiche Urlauber zu einem echten Albtraum. In einem Hotel im Stadtteil Evrenseki (Manavgat) klagen Gäste über massive Missstände: Stromausfälle, mangelhafter Service und ein offenbar streikendes Personal sorgten für Frust statt Erholung.
Mehrere Hotelgäste äußerten gegenüber der Nachrichtenagentur Demirören ihren Unmut. Grund für die chaotischen Zustände sei demnach, dass das Hotelpersonal seit über sechs Wochen keinen Lohn erhalten habe – aus Protest hätten viele Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Die Folge: keine Reinigung, reduzierte Mahlzeiten, keine Getränkeversorgung – und das bei einem „All-inclusive“-Paket.
„Per totalem Stromausfall in den Horror-Urlaub“
Aydın Akçalan, der mit seiner Familie im Hotel untergebracht ist, zeigt sich entsetzt: „So einen schmutzigen und schlecht geführten Urlaub habe ich noch nie erlebt. Seit gestern haben wir keinen Strom, die Klimaanlage funktioniert nicht, alles ist dreckig. Uns wurde gesagt, dass die Mitarbeiter seit 1,5 Monaten kein Gehalt bekommen haben. Ich verstehe ihren Protest, aber was ist mit uns Gästen?“ Für zehn Tage habe er 2.500 Euro bezahlt.
Auch Osman Baloğlu aus Gaziantep schlägt in dieselbe Kerbe: „Wir sind mit unseren Kindern hier und wollten eine Woche Urlaub machen. Aber schon bei der Ankunft gab es Probleme. Kein Strom, keine warmen Mahlzeiten, kein Personal. Nach vier Tagen haben wir die Geduld verloren.“ Ihm wurde laut eigener Aussage ein Teilbetrag von 13.000 Lira für die nicht genutzten Nächte zugesichert – ein schwacher Trost.
Hotel-Direktion weist Vorwürfe zurück
Der Hotelmanager, İbrahim Üstüntaş, hingegen widerspricht der Darstellung der Gäste deutlich. Es habe keinen Personalstreik gegeben, die Probleme seien auf einen Stromausfall durch den lokalen Energieversorger TEDAŞ zurückzuführen. „Solche Dinge passieren nun mal. Auch zu Hause kann mal der Strom ausfallen“, erklärte Üstüntaş. Die Gehaltszahlungen für das Personal würden „heute noch erfolgen“, betonte er.
Während die Hotelleitung von einer „normalen Ausnahmesituation“ spricht, berichten andere Gäste davon, dass viele Urlauber das Hotel bereits fluchtartig verlassen hätten.