In Antalya sorgt die anhaltende Erwärmung des Mittelmeers in Verbindung mit Küstenverschmutzung zunehmend für gesundheitliche Probleme bei Badegästen. Immer mehr Menschen klagen nach dem Schwimmen im Meer über Juckreiz und Hautreizungen.
Professor Mehmet Gökoğlu von der Fakultät für Fischereiwissenschaften der Universität Akdeniz erklärt, dass die gestiegenen Meerestemperaturen zusammen mit Abwassereinleitungen die Vermehrung bestimmter Mikroorganismen im Wasser fördern. „Diese Organismen können Hautreaktionen wie Jucken oder Brennen verursachen. Selbst ein relativ geringer Verschmutzungsgrad reicht bei höheren Temperaturen aus, um ein starkes Wachstum zu begünstigen“, so Gökoğlu.
Besonders belastet seien Küstenabschnitte, in die Flüsse und Bäche wie Belek, Acısu, Beşgöz Deresi, Aksu und Kopak Çayı münden. Diese führen Abwässer aus den umliegenden Siedlungen direkt ins Meer und belasten so das Ökosystem der Region.
„Vor und nach dem Schwimmen unbedingt duschen“
Auch Medizinerinnen warnen vor gesundheitlichen Risiken. Prof. Dr. Ayşe Akman von der dermatologischen Abteilung der Universität Akdeniz weist darauf hin, dass die Mikroorganismen nicht nur Hautrötungen und Juckreiz auslösen können, sondern im schlimmsten Fall auch Atemprobleme verursachen. „Durch Kratzen kann die Haut verletzt werden, wodurch sich Infektionen leichter entwickeln. Besonders Personen, die bereits früher entsprechende Beschwerden hatten, sollten vorsichtig sein und gegebenenfalls vorbeugend ärztlich verordnete Medikamente anwenden“, rät Akman.
Sie empfiehlt zudem, vor und nach dem Baden unbedingt zu duschen und bei ersten Anzeichen von Hautproblemen sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Während Fachleute betonen, dass die Verschmutzung im Golf von Antalya insgesamt noch nicht dramatisch sei, zeigt sich, dass selbst moderate Belastungen in Verbindung mit steigenden Wassertemperaturen ernstzunehmende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben können.