Nach einem Verkehrsunfall in Antalya sorgte das Verhalten zweier verletzter Touristen für Aufsehen: Ein ukrainischer Vater und sein Sohn entschieden sich trotz sichtbarer Verletzungen gegen einen Krankenhausbesuch – aus Sorge vor möglichen Behandlungskosten.
Der Vorfall ereignete sich im beliebten Urlaubsort Manavgat, auf der Titreyengöl-Straße. Dort kollidierte ein Motorroller, gelenkt vom 35-jährigen Ukrainer Serhei K., mit einem aus Istanbul stammenden Tourbus. Bei dem Zusammenstoß wurden sowohl der Fahrer als auch sein kleiner Sohn verletzt – dank getragener Helme jedoch nur an Armen und Beinen.
Angst vor Kosten stoppt Notfallbehandlung
Die alarmierten Rettungskräfte leisteten vor Ort erste Hilfe und bereiteten den Transport ins Krankenhaus vor. Doch als Serhei K. erfuhr, dass eine Behandlung kostenpflichtig sein könnte, verweigerte er gemeinsam mit seinem Sohn den weiteren Transport.
Er fragte das medizinische Personal ausdrücklich, ob eine Zahlung erforderlich sei – als dies nicht ausgeschlossen wurde, stiegen beide freiwillig aus dem Rettungswagen aus.
Missverständnis beim Unterschreiben
Als die Rettungskräfte den Patienten ein Dokument zum Verzicht auf die Krankenhausfahrt vorlegen wollten, verweigerte der Vater auch dies – aus Sorge, mit seiner Unterschrift eine Zahlungspflicht einzugehen. Erst ein Passant mit Fremdsprachenkenntnissen konnte vermitteln und die Situation aufklären. Daraufhin unterzeichneten die Verletzten das Formular.
Kaltes Wasser statt ärztlicher Versorgung
Statt medizinischer Versorgung versuchte der Vater anschließend, die Schmerzen seines Sohnes auf eigene Faust zu lindern – mit kaltem Wasser auf den verletzten Gliedmaßen.
Immer wieder kommt es in der Türkei zu Unsicherheiten bei ausländischen Touristen bezüglich medizinischer Kosten – insbesondere bei Notfällen. Zwar verfügen viele Urlauber über eine Auslandskrankenversicherung, doch Sprachbarrieren und fehlende Informationen führen gelegentlich dazu, dass selbst Verletzte auf eine professionelle Behandlung verzichten.