Anspannung am Schwarzen Meer: Türkei schießt außer Kontrolle geratene Drohne ab

16.12.2025 – 12:00 Uhr

ANKARA – Die Türkei hat am 15. Dezember eine Drohne abgeschossen, die aus Richtung des Schwarzen Meeres kam und sich ihrem Luftraum näherte. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hatte das unbemannte Fluggerät die Kontrolle verloren. Der Vorfall steht im Zusammenhang mit anhaltenden Sicherheitsrisiken infolge des Russland-Ukraine-Krieges.

In einer Erklärung teilte das Ministerium mit, die Drohne sei im Rahmen routinemäßiger Überwachungsmaßnahmen entdeckt und verfolgt worden. Dabei habe es sich um ein unbemanntes Luftfahrzeug gehandelt, das außer Kontrolle geraten sei.

Zur Abwehr möglicher Gefahren entsandte die Türkei F-16-Kampfflugzeuge. Um negative Folgen zu vermeiden, sei die Drohne in einem sicheren Gebiet außerhalb bewohnter Zonen abgeschossen worden.

Bereits am 13. Dezember hatte Präsident Recep Tayyip Erdoğan davor gewarnt, dass sich das Schwarze Meer zu einem „Konfrontationsgebiet“ zwischen Russland und der Ukraine entwickeln könnte. In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Angriffe auf Schiffe in der Region gegeben.

Am 12. Dezember wurde zudem ein türkisches Schiff bei einem russischen Luftangriff nahe der ukrainischen Hafenstadt Odessa beschädigt – nur wenige Stunden nachdem Erdoğan mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert hatte.

Zuvor hatte der türkische Staatschef von einer „besorgniserregenden Eskalation“ im Schwarzen Meer gesprochen, nachdem die Ukraine Angriffe auf mit Russland in Verbindung stehende Tanker vor der türkischen Küste für sich reklamiert hatte.

Die Türkei unterhält seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 enge Beziehungen sowohl zu Kiew als auch zu Moskau.