Eine Koalition aus acht Ländern, darunter Frankreich, Kenia, Barbados und Spanien, hat eine Initiative gestartet, um wohlhabende Flugreisende stärker zu besteuern. Ziel ist es, ärmeren Staaten bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels zu helfen, wie die französische Präsidentschaft mitteilte.
Zu der Gruppe gehören zudem Somalia, Benin, Sierra Leone und Antigua und Barbuda. Gemeinsam wollen sie erreichen, dass mehr Länder Steuern auf Flugtickets erheben – auch auf Business-Class-Tickets und private Jets.
Die Luftfahrtindustrie trägt maßgeblich zu den klimaschädlichen Emissionen bei, die weltweit für die Erderwärmung sorgen. Besonders betroffen sind dabei oft die ärmsten Länder, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben.
Die Koalition will dafür sorgen, dass der Luftfahrtsektor mehr zur Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen beiträgt. Ein Teil der Steuereinnahmen soll in nachhaltige Investitionen und faire Übergänge fließen, um ärmere Länder bei der Entwicklung zu unterstützen.
Frankreich, Kenia und Barbados hatten bereits zuvor für sogenannte „Solidaritätsabgaben“ plädiert, mit denen unter anderem der Schiffsverkehr, fossile Brennstoffe, Plastik und Kryptowährungen besteuert werden könnten.
Experten schätzen, dass Flugsteuern weltweit bis zu 187 Milliarden Euro (rund 220 Milliarden US-Dollar) jährlich einbringen könnten, wenn sie breit angewandt würden.
Die wohlhabenden Industrienationen sind nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015 verpflichtet, ärmere Länder finanziell beim Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Die neue Initiative zielt darauf ab, diese Verpflichtungen effektiver umzusetzen.